Gemeinsames Zeltlager mit Partnerstamm in Westernohe

Eine Woche lang zelteten 70 englische und deutsche Kinder und Jugendliche zwischen 7 und 17 Jahren mit ihren Leitern gemeinsam im Bundeszentrum der Pfadfinder in Westernohe. Das Zeltlager stand unter dem Motto „Puzzle“ durch das die Pfadfinder ausdrücken wollen, dass wir alle unterschiedliche Teile eines großen gemeinsamen Bildes sind.

Die Pfadfinder aus England kamen zunächst für einen Tag nach Stockstadt, um den Heimatort ihres Partnerstammes kennenzulernen. Bei einer Dorfralley in gemischten Gruppen wurden bereits erste Kontakte zwischen den Kindern geknüpft. Vor allem die derzeit nicht nur in Deutschland äußerst populären Pokémon-Karten halfen über die erste Scheu hinweg.
Am nächsten Morgen ging’s dann los zum Zeltplatz, wo es nach Aufbau, Einrichten und einem gemeinsamen Fußballspiel das erste große Lagerfeuer gab.
Mit einem zweisprachigen, von uns mitgestalteten Gottesdienst begannen wir den Sonntag zusammen mit 200 anderen Pfadfindern. Anschließend gab es verschiedene Workshops, in deren Rahmen T-Shirts, eine Lagerzeitung, diverse Lagerbauten und eine Ralley gestaltet wurden.
Die nächsten drei Tage war das Programm in den einzelnen Altersstufen unterschiedlich. Die Wölflinge (7-10 Jahre) hatten sich das Thema Ritter ausgesucht und mit ihren Leitern vorbereitet. Da die Kinder die andere Sprache gar nicht kannten, erwies sich die Zusammenarbeit zunächst als gar nicht so einfach. Doch spätestens als beim Mittelaltermarkt die selbstgemachten Waren untereinander getauscht und verkauft werden sollten, wussten sich alle mit Händen, Füßen und schnell gemalten Bildchen recht gut zu helfen.
Die Jungpfadfinder (10-14 Jahre) bauten zunächst einen großen Lagerturm mit Fahnenmast und einige Lagermöbel und übten sich dann im Umgang mit Karte und Kompass. Am dritten Tag konnten sie ihr Können dann gleich ausprobieren, als sie in Zweiergruppen (ein deutscher mit einem englischen Jupfi) nur mit dem Kompass ausgestattet von verschiedenen Startpunkten aus zum Zeltplatz zurückliefen. Dabei hatten sie viel Zeit, miteinander in Kontakt zu kommen.
Auch die Älteren stellten zusammen einiges auf die Beine, wie eine zweitägige Wanderung mit Übernachtung, ein Nachtspiel, ein Stadtbummel und eine gemeinsam gestaltete Fahne.
Nachdem jede Gruppe den Donnerstag für sich hatte, gab es am Freitag für alle zusammen noch eine große Ralley, bevor sich die Engländer mit ihrem museumsreifen Bus wieder auf den langen Heimweg machten.

Für alle war das gemeinsame Zeltlager ein Gewinn und eine Möglichkeit, die Gemeinsamkeiten und Unterschiede untereinander zu entdecken. Vor allem die Leiter machten die Erfahrung, dass die Zusammenarbeit zwar nicht immer einfach, aber auf jeden Fall bereichernd war. Wenn die Kinder dann am Ende nicht nur Adressen, sondern auch T-Shirts, Aufnäher und Taschenlampen tauschen und fragen „Und wann fahren wir nach England?“, dann hat sich der Aufwand gelohnt.

Bericht zum Zeltlager 2000 für die Presse (nicht veröffentlicht)

Bericht der Wölflinge
Bericht der Engländer über ihre Fahrt und unser gemeinsames Zeltlager


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DPSG Stockstadt - Stamm Mauritius
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